Paraschas-
Biblische Wochenlesung
EINFÜHRUNG
In der Tora, den fünf Büchern Mose, die wichtigsten Bücher des AT (zusammen mit den Propheten) für die Juden, genauso wie für die Christen in der Bibel, als die Gesamtheit von Altem und Neuen Testament, gibt es sehr viel zu lernen. Es sind nicht nur spannende Geschichten und inhaltsreiche Briefe, sondern es sind sehr viele Schlüssel und Prinzipien in diesen verschiedenen einzelnen Büchern der gesamten Bibel verborgen.
Viel Freude somit bei diesen wöchentlichen Gedanken !!!
Nach Sukkot also im Oktober beginnt ein neuer Jahreskreislauf der Parashalesung
DIE PARASHAS DES BIBLISCHEN KREISLAUFS
2022 BIS 2023 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unseren Buchshop (Vitamine Teil 1)
Die Druckausgabe des zweiten Teils (Vitamine Teil 2)
DEN ZWEITEN JAHRESKREISLAUF 2023 BIS 2024 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unserem Buchshop: Vitamine Teil 3
(Teil 4 ist noch in Arbeit, erscheint demnächst)
Neunte Wochenlesung - Vayeshev "und er wohnte" |
18.12.2024, 18:57
1.Mose 37,1 – 40,23; Psalm 106+107; Ruth 1-4; Amos 2,6–3,8; Micha 6,8; Matthäus 1,18-25; Römer 8,18–39
Starten wir diese 9te Wochenlesung mit einer kurzen Zusammenfassung, die wir in einzelnen Kapiteln schon teilweise in den vorherigen beiden Jahren beleuchten konnten. Die Geschichte von Josef und seinen... mehr
Achte Wochenlesung - Vayishlach "und er ging/schickte/sandte" |
15.12.2024, 18:23
Teil 2
Jetzt erneut zum Thema Träume, das wir in Vitamine 3 Teil 2 schon intensiver ausgearbeitet haben. Wir müssen verstehen, dass Träume unsere Realitäten, Notwendigkeiten, Nöte, Bedürfnisse abdecken. Aber immer... mehr
12.12.2024, 18:35
1. Mose 32,4-36,43; Psalm 119,89-176; Ri 10-21; Obadia 1:1–21; Eph. 4:1–32; Apg. 11-15; Matthäus 2,13-23+ 5,23 + 24
Diese Woche geht es um Wiederherstellung. Wir hatten die Geschichte von Esau und Jakob schon letzte Woche kurz auf der Agenda. Die Versöhnung war kurz. Versöhnung und Wiederherstellung sind noch nicht... mehr
Siebte Wochenlesung - Vayetzei "Und er verließ/ging los/floh" |
10.12.2024, 15:51
Teil 2
Jetzt erneut zum Thema Träume, das wir in Vitamine 3 Teil 2 schon intensiver ausgearbeitet haben. Wir müssen verstehen, dass Träume unsere Realitäten, Notwendigkeiten, Nöte, Bedürfnisse abdecken. Aber immer... mehr
07.12.2024, 17:04
1.Mose 28,10 – 32,3; Maleachi 1,1–2+7; Richter 1-9, Hosea 12,13-14,10; Römer 9,6–29; Apg. 6-10; Psalm 119,1-88; Johannes 1:43-51; 4,1-26+1,43-51; Epheser 4,1–32
Es geht in dieser Woche u.a. um Konflikte. Konfliktmanagement zwischen Brüdern könnte man sagen. Die Kurzzusammenfassung dieser Parascha umfasst die Geschichte Jakobs, nachdem er von den vermeintlich... mehr
Sechste Wochenlesung - Toldot "Generationen" |
03.12.2024, 16:30
Teil 2
Im Hebräischen verstehen wir eigentlich darunter auch ein Konzept - als Kette von Ereignissen-, wo ein Ereignis letztlich zum Nächsten und zum Nächsten führt und es dafür auch Ursächlichkeiten und... mehr
28.11.2024, 17:11
1.Mose 25,19 – 28,9; Jes. 1,12; Psalm 1+2+5; Jos. 13-24; Maleachi 1,1–2,7; 1.Samuel 20,18-42; Lukas 21,1-4; Hebr. 12,14-17; Matthäus 10,21-38; Apg. 1-5; Eph. 5,25-28+32+33; Röm 9:6–29
In Vitamine 1 und 3 lesen wir einiges über die Grundvoraussetzung für diese Wochenlesung „Generationen“ oder auch „Nachkommen, Geschichte, Genealogien. Alles Wörter und Übersetzungen, die mit dieser Lesung zu... mehr
Fünfte Wochenlesung - Chayei Sarah "Das Leben Sarahs"
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26.11.2024
Teil 2
Jetzt kommen wir zu einem anderen Teil der Lesung.
Der Ankunft der Braut.
Der Hintergrund dazu war 1. Mose 24,62 + 63. „Isaak lief auf dem Felde, als er aufsah und Kamele herankommen“.
Diese Karawane brachte seine neue Frau.
In diesem Vers finden wir drei Ideen oder Konzepte
1. Rebecca erhob ihre Augen und sah Isaak
2. Sie stieg vom Kamel
3. Sie fragt ihn, wer er ist
Und schon mit der Antwort bedeckt sie ihr Gesicht. (Vers 64 und 65).
Nehmen wir z.B. ein Wort aus dem Vers „absteigen“, in Strongs 5307 „na- fal“. Die Bedeutung wäre „fallen, der Grund zu fallen, auf jemanden fallen, akzeptiert werden, aufgedeckt oder enthüllt werden, sich niederwerfen“.
Wir übersetzen den Vers normalweise vom Kamel heruntersteigen, absteigen, aber in den korrekten Übersetzungen aus dem Hebräischen finden wir das nie so.
Es wäre eine lustige Szene, wenn wir uns gem. dem Wort eigentlich vorstellen sollten, dass Rebecca vom Kamel heruntergefallen ist, als sie ihren Bräutigam sah. Dieses hebräische Ur-wort „na- fal“ wird auch in Hesekiel 8,1 und 11,5 benutzt und bedeutet in beiden Fällen, dass jemand auf mich fiel bzw. fällt.
Wenn man also nicht davon ausgeht, dass sie nicht nur vom Kamel herunterfiel, sondern auch noch auf ihren zukünftigen Bräutigam fiel, könnte man denken, dass der Heilige Geist auf sie fiel, sie berührt und ihr die Erkenntnis gab:
dies ist mein Bräutigam!
Das ist dann ein so spezieller Moment, wenn du einen anderen Menschen siehst, den du zuvor noch nie gesehen hast, aber im Fall von Rebecca, sieht sie einen Mann, der ihr Ehemann, sein soll. JHWH hat ihr innerlich im Herzen die Bestätigung vom Himmel heruntergegeben, dass ihre Ursprungsentscheidung zu Hause diesem Ruf Eleasars zu folgen, genau richtig war.
Damals war sie im Glauben das Richtige zu tun, vorangegangen. Durch ihre eigene Entscheidung hatte sie die Seiten gewechselt und wurde dadurch zur Hebräerin. Nun hat JHWH ihr durch Erkenntnis und Bestätigung im Inneren gezeigt: das ist tatsächlich dein Bräutigam.
Wir nennen das heute auch Liebe auf den ersten Blick.
Aber es muss eine besondere, von Gott geschenkte Liebe sein und wirklich außergewöhnlich. Nicht nur etwas Äußerliches, wie Aussehen oder eine Not oder Torschlusspanik, wie z.B ich brauche einen Mann um sicher zu sein, angesehen etc. und beim Mann eben umgekehrt.
Wir haben sowas auch im Hohen Lied der Liebe, wo Gott uns warnt, die eigentliche Liebe nicht zu früh zu wecken.
Aber wie oft ist genau das bei uns der Fall.
Irgendjemand hat etwas gesagt. Das passt so gut in unsere eigentlichen Vorstellungen vom Äußeren, vom Wohlstand vom Ruhm.
Aber es ist absolut nicht das, was Gott wirklich für den Anderen, als Partner vorgesehen hat. Eigentlich eine Tragödie.
Diese Tragödie finden wir in unzähligen Ehegeschichten. Auch unter Christen und wiedergeborene Christen, die schnell oder vorschnell aus Gefühlen, aber ohne Bestätigung (weil sie diese nie gesucht hatten) geheiratet haben. Weil sie von all diesen Dingen auch nichts wussten, nicht entsprechend vorbereitet waren und sind.
Dieses Wörtchen „sehen oder erkennen“ haben wir ja schon bei Adam und Eva. Hier heißt es; „Adam erkannte Eva“. In der Bedeutung einer sexuellen Beziehung, die erst zu einem späteren Zeitpunkt begonnen hatte.
In der hiesigen Geschichte sehen wir A) die Kamele und B) im zweiten Fall sieht Rebecca den Mann. Das Wörtchen sehen in Hebräisch Strong 7200 zeigt uns, dass es sich hier beim Sehen um eine Aktion und eine Vision handelt. Eine Aktion, die anzeigt oder aufdeckt, was als Nächstes kommt oder getan werden muss.
Also können wir uns die Geschichte noch mal klarer vorstellen.
Isaak sieht die Kamele von Ferne. Hat aber schon in der Vision seiner Braut gesehen, die hier kommt. Rebecca sieht diesen Mann, der auf dem Feld in der Ferne läuft. Aber hat die Vision, das ist mein Bräutigam. Und im nächsten Vers 1. Mose 24,77 sieht man da die Intimität der Ehe. Isaak brachte sie in das Zelt seiner verstorbenen Mutter und nahm Rebecca. Und damit wurde sie seine Frau und er liebte sie.
Wie können wir jetzt also die Kamele mit der Ehe, die jetzt stattfand, in Verbindung bringen. Isaak wusste, dass sein Vater Pläne gemacht hatte, um für ihn eine Braut zu finden. Er sieht, dass zehn Kamele, die Abraham dem Eleasar mitgegeben hatte, beladen waren, mit jeder Art von kostbaren Geschenken, die der Vater dem Eleasar mit - gibt, für diese Suche nach der richtigen Ehefrau.
Mittlerweile wissen wir, dass die zehn ganz oft ein Sinnbild für die zehn vertriebenen oder verlorenen Stämme sind, die in die Nation verstreut wurden. Diese Stämme verließen ebenso ihr Heimatland. Das ist ja auch tatsächlich geschehen. Sie waren wie Lasttiere, wie es Kamele eben sind, mit jeder Menge von Gaben, Talenten und kostbaren Geschenken beladen, um das Erbe und das Evangelium weiter zu geben.
Das würde auch auf die Gaben, Talente der Menschen, die in die Nationen verstreut sind, aber hebräische Wurzeln haben, zutreffen. Wir wissen auch, dass JHWH im Moment der Schöpfung in jede Person bestimmte Fähigkeiten, Potenziale und Gaben hineingelegt hat, so dass es ein einzigartiges Set von kostbaren Talenten und Geschenken ist. Z. B die Fähigkeit kreativ zu sein, oder eine Innensicht für Dienste des Heiligen Geistes zu haben. Auch die Leidenschaft anderen zu helfen. Und viele mehr.
Alle diese Gaben sind wie Gold, Silber oder Diamanten in der offenen Hand des Sohnes oder der Tochter Gottes.
Zurück zum Anfang der Rebecca Geschichte lesen wir, dass Rebecca an einer Quelle wartet, um ihrem Vater mit den Schafherden zu helfen. Dann kamen fremde Kamele an, die sie sofort mit Leidenschaft und Demut, als eine Tochter Abrahams reagiert und denen, die in Not und in Bedürfnis waren nehme ich Eleasar und die Kamele, zu helfen.(1.Mose 24,19 + 20).
Wenn wir nun wieder zurückkommen in die heutige Zeit, gab uns Gott sein Wort, die Bibel / die Tora in unsere Hand. Wir wissen, dass das eine Quelle lebendigen Wassers ist. So wie wir dieses Wasser trinken und der Führung des Heiligen Geistes folgen, werden wir in unserem Geist und in unserer Seele mit diesem lebendigen Wasser gefüllt. In dem Moment, wenn ein Fremder, in diesem Fall ein Kamel, vorbeikommt und vor uns hält, werden wir einfach wissen, was wir tun sollen. Was wir sagen sollen. Wie wir die Person stärken und unterstützen können.
GOTT gibt uns solche Menschen, die er quasi vor unsere Füße legt.
Rebecca, in der Fremde, Labans Tochter, hat diesen zehn Kamelen, die zu ihr, aus der Fremde kamen, Wasser gegeben. Rebecca war eigentlich, wie Ruth, aus einem heidnischen Volk. Ruth war Moabiterin. Rebecca kam aus Ur in Caldea.
Ein kleiner interessanter Fakt am Rande über Kamele.
Wir haben schon gelesen, dass sie bis zu 200 l Wasser trinken können, aber interessant ist außerdem, dass sobald sie eine solche Wasserquelle gefunden und von dort getrunken haben, sie sich immer daran erinnern und dann ohne weitere Hilfe auch dorthin zurückkommen.
Fakt ist also, dass Rebecca diese Kamele mit Wasser versorgte, und jetzt kann sie auf ihnen zurückreiten, um ihren Bräutigam zu treffen.
Zuerst die Arbeit, die Kamele in der Fremde und Heimat ihrer Eltern, zu versorgen. Aber dann geht sie zurück zu ihrem Bräutigam, der der Auserwählte, und der wahre Erbe Israels, ist. (1.Mose 24,21).
Du musst also wissen, dass du unbedingt mit diesem lebendigen Wasser des Wortes und damit mit Jesus Christus, der das Wort ist, gefüllt wirst. Wenn du also ein Leben des Gehorsams zur Tora und den Geboten und damit letztlich natürlich der Gesamtheit der Bibel gegenüber führst, dann wirst Du, indem Du davon trinkst, auch zur Braut des Messias.
Wenn Du allen Anweisungen, die darin stehen im Gehorsam auch folgst. Und zwar nicht, indem du dir irgendwas heraussuchst, was dir gerade gefällt, was Du gerade brauchst, sondern die Fülle, die Gesamtheit, alles aus der Tora und dem neuen Testament. Das betrifft natürlich die Feste, den Shabbat und vieles mehr. Denn wir sind eingepfropft in diesen Ölbaum, und wir sollen zu diesen „Hebräern“ werden, die hinübergehen in das Neue, das doch gleichzeitig, das Alte und schon immer vom HERRN Vorgegebene war.
Eine Schlussfolgerung wäre somit, dass es bei jeder Interaktion mit der Welt, wie es mit den Kamelen auch war, aber auch indem wir hören und tun, was JHWH immer von uns möchte, wir IHN in der Menge dieses lebendigen Wassers, das wir in uns haben, eine Reflexion Seiner selbst, für die Welt sind. Somit durch praktische Taten, die Nöte anderer begegnen und ihnen dienen. Diese Taten des liebenden Gehorsams sind ebenfalls kostbare Geschenke. Sie können zu einem Beweis unseres Lebensstils der Anbetung und Lobpreis für unseren Messias werden. So wie es letztlich die drei Weisen, den Männern, bei der Geburt Jesu in Matthäus 2,11 taten.
Wir finden in dieser Geschichte ebenfalls ein Austausch von Gaben und Geschenken.
Isaak, wie dann Yeshua, gibt also kostbare Geschenke für seine Braut.
Rebecca als Sinnbild für die Braut des Messias, gibt ebenfalls Gold und damit kostbarer Geschenke, nämlich den liebenden Gehorsam für ihren Bräutigam. Die Propheten sagen uns, dass Yeshua zurückkehrt, zusammen mit dem neuen Jerusalem. Jesaja sagt uns, dass wir als Braut nach Jerusalem hochkommen werden, auch indem wir Geschenke, auf dem Rücken von Kamelen, mitbringen. (Jes. 60,1-6).
Was sollen wir also in dieser Woche bedenken?
Haben wir eine Vision in und mit dieser Braut des Messias zu sein?
Was tun wir um sicherzustellen, dass unsere Kleidung und wir selbst keine Flecken und Runzeln haben?
Produzieren und bringen wir wirklich eine 100-prozentige Ernte aus dem Samen, den JHWH in uns hinein gepflanzt hat?
Wissen die Kamele dieser Welt, dass wir ihnen mit Leidenschaft, aber ohne Dummheit und Missbrauch, dienen wollen und dieser Aufgabe auch immer mehr hingeben sind, ihnen das Wasser des Lebens, zu bringen.
In Matthäus 19,24 lesen wir über den reichen Mann und das Kamel das durch das Nadelöhr gehen muss. Wir kennen ja die nette Geschichte um diesen Vers. Wenn die Jerusalemer Tore nachts geschlossen werden, bleibt eine ganz kleine, schmale Seitentür offen. Aber sie ist viel zu schmal und niedrig. So muss dieses Kamel abgeladen werden, dann wirklich unterhalb dieses Torbogens auf allen Vieren durchkriechen, bist es sicher die andere Seite erreicht.
Auch wenn es nur eine Geschichte ist, sind diese Tore Jerusalems schon im 16ten Jahrhundert genauso gebaut worden.
Zum Abschluss möchte ich euch aus der Fülle der Informationen in diesem Bibelabschnitt auch unser potenzielles Erbe, das in der Genesis verborgen ist, etwas näher bringen.
Wir sollten darüber nachdenken, wie wir vorangehen und auch unsere Träume und diesen Traum Gottes für uns, verwirklichen können.
Dazu müssen wir uns zuerst einmal ins Gedächtnis zurückholen und auch gegenwärtig halten, dass wir in Seinem Bild geschaffen sind. Das bedeutet aber auch, dass wir unseren Lauf in der Nächstenliebe gemäß dem Wort Gottes, dass wir den Nächsten lieben sollen, wie uns selbst, auch fortsetzen.
JHWH selbst ist ein Geber. ER hat uns nicht nur die Schöpfung gegeben, sondern unser Leben und möchte ebenfalls, dass wir zu diesen gebenden Menschen, also zu einem Geber werden. Und das hat natürlich auch mit dem Evangelium oder Weitergabe des Evangeliums zu tun.
In dieser Weise, am Charakter Gottes orientierend, sollen wir uns bewusst sein, dass wir eine göttliche Autorität haben und müssen lernen, wie wir diese entwickeln, damit wir die Herrschaft über die Erde und alles was darauf ist, auch antreten können. Das was er als Eden geschaffen hatte, sollen wir als Königreich Gottes hier umsetzen und damit, immer wiederholt, müssen wir uns mit unserem alten Menschen, mit unserem Ego beschäftigen. Es reicht nicht, wenn wir uns sagen, - wir sind neugeboren und damit ein neuer Mensch. Das ist korrekt, richtig und geistig gemeint. Jetzt müssen wir es auch in unseren Lebensstil sichtbar machen.
Wir sehen doch an Sarahs Leben, hier eigentlich mit ihrem Tod beschrieben, dass sie durch ihre Nachfolge Abrahams, schon eine Frau mit ebenfalls großem Glauben war. Ich bezweifle, dass sie nie gezweifelt hat oder unsicher war. Aber ihr großer Mut, denn sie hat, und letztlich ja auch Umstände die sie durchleben musste, vor denen sie eigentlich durch ihren Mann hätte beschützt werden sollen.
Wir sehen hier eine Frau die lernte, bis zum Ende, durchzuhalten, um dann, letztlich nach über 30 Jahren, doch dem verheißenen Erben das Leben zu schenken.
Die wenigsten von uns werden erkennen, dass in diesem Verhalten, wie Abraham seinen Diener Eleasar behandelte, eine Art Gleichberechtigung und damit auch durchaus Nächstenliebe zu sehen ist. Sie waren ja offensichtlich schon für sehr lange Zeit zusammen, sonst hätte Abraham nicht vorgehabt, Eleasar das Erbe zu hinterlassen, da kein eigener Sohn da war. Er vertraute diesen Diener später sogar an, etwas zu suchen und zu tun, was wichtig war, um eine sehr schwierige Aufgabe, die die Zukunft seines einzigen Sohnes betraf, zu erfüllen. Er vertraute ihm große Reichtümer an, die er auf die Kamele lud.
Deinem Nächsten, in dem Fall deinem Diener, so tief zu vertrauen, ist durchaus eine der höchsten Formen der Nächstenliebe und deine Nächsten zu lieben wie dich selbst. In der Schlussfolgerung für die heutige Zeit, würde das auch wirklich bedeuten, Menschen zu unterstützen und sie fähig zu machen, damit sie ihr volles Potenzial entwickeln und erreichen können. Dazu muss ich ihnen Aufgaben geben, Verantwortungen, Herausforderungen zu zumuten und ihnen auch zutrauen, dass sie die erfüllen können, um zu wachsen.
Das wäre dann ein klares Zeichen, dass du den anderen wertschätzt oder auf Augenhöhe siehst. Hier gibt es keine Klassenunterschiede oder hierarchische Strukturen.
Ein weiteres Beispiel dieser Nächstenliebe sehen wir bei Rebecca, wie sie diesem Fremden begegnet. Ein Durchreisender, der von dieser langen Reise ganz offensichtlich erschöpft ist. Ihre selbstlose Hingabe und ihr Angebot die Kamele zu tränken und auch ihm selbst Wasser zu geben, ohne dass sie weiter zögerte, ist schon eine bedeutsame Hingabe, dem Nächsten zu dienen. Es zeigt ganz deutlich das Herz einer dienenden Leiterin. Es sind manchmal so kleine Wörtchen, die uns auf die richtige Spur eines Detektives im Wort befähigen.
Im ersten Mose 24, 15 heißt es z.B. „bevor“ er, also Eleasar mit seiner Rede fertig war, hat sie schon hat sie bereits ihren Krug von den Schultern genommen. Hier geht es um ihre innere Einstellung. Sie wartete nicht erst bis sie gebeten wurde. Sie hat es schon von sich ausgetan. Laban, ihr Bruder dagegen, zeigte das Gegenteil. Sein Fokus war klar auf Geld und die Dinge dieser Welt gerichtet. Das Ego dieses Mannes, seine Selbstsucht und der Eigengewinn für Gold und die Gier nach Gold waren offensichtlich. Denn auch hier ist es das kleine Wörtchen „sah“. Er sah die Nasenringe und die Armspangen und dann erst als zweites, bevor er den Bericht seiner Schwester Rebecca hörte … (1.Mose 24,29 + 30).
In diesen Wochenlesungen der Genesis oder dem ersten Buch Mose sehen wir auch, viel über Verwalterschaft von JHWHs Schöpfung. Dazu haben wir schon einiges gesagt. Es geht um die Herrschaft über die Schöpfung, welche wir betreuen und pflegen sollen. Eigentlich wissen wir, dass das Kamel zu den unreinen Tieren gehört. (5. Mose 14,7), wo das aufgeführt ist. Wir dürfen es daher nicht als Nahrung, als essbares Fleisch, gemäß den Vorgaben des HERRN, nutzen. Aber wir wissen, dass aus den Tagen Noahs alle Tiere rein oder unrein gerettet wurden. In einem Fall sieben, im anderen Fall je zwei der versch. Tierarten, die in die Arche durften.
Damit wird auch deutlich, dass wir sehr wohl die Verantwortung und Aufgabe her, haben, auch diese zu versorgen und auf diese zu achten.
Das Kamel hat nämlich eine ganze Reihe von Eigenschaften, die durchaus positiv sind und geistig in unserem Leben auch gesehen werden können.
Das Kamel hat Kraft und Ausdauer. Es kann enorm lange Reisen auch auf sehr schwierigem Terrain absolvieren und wird sogar als Schiff in der Wüste bezeichnet. Es kann Fett in seinem Höcker einlagern, dass es sehr viel später auf einer solchen Reise nutzen kann, wenn Prüfungen, Test, Bedrängnisse auftauchen. Die Wüste ist unnachgiebig. Man muss vorsorgen.
Das Kamel hat sehr viel Geduld durchzuhalten. Sein Lauf ist sehr gemächlich, aber konstant. Es ist sicher im Schritt. Es ist nicht für kurze Schnellläufe und Sprints zu gebrauchen.
Der Mensch muss sich also um diese Tiere kümmern, um festzuhalten und sicher- zustellen, dass sie trotz ihrer großen Lasttragefähigkeit nicht überladen werden. Es ist auch sicher zu stellen, dass sie nicht zu weit, über zu lange Distanzen vorangetrieben werden. Auch dass sie immer genug Futter und Wasser haben, um diese Strecken absolvieren zu können. Wenn wir uns das einmal in der Aufgabenstelle näher anschauen, erkennen wir die Bedeutung dieser geistigen Lektionen.
Wir können unseren Lauf nicht mit leeren Tanks antreten. Die Ebene und der Grad unserer Spiritualität wird auch davon abhängen, wieviel Zeit wir im Wort Gottes, im Gebet, in der Anbetung verbringen.
Es gibt eine direkte Verbindung und Korrelation zwischen dem Grad der Intimität und unserer Fähigkeit auch in schwierigen Zeiten durch ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial durchzuhalten. Wir werden alle diese Bedrängnisse und Prüfungen, auf unserer Lebensreise, durchmachen müssen. Und wir müssen dabei die Früchte des Geistes entwickeln dürfen und können, damit wir auch den Mut und die Ausdauer entwickeln und diesen Lauf Meile um Meile, mit den Lasten unseres Lebens, durchzutragen. Matthäus 19, 24 sagt uns, dass es einfacher ist, wie ein Kamel durch das Nadelöhr zu gehen, als dass ein reicher Mann ins Königreich Gottes gelangt.
Das sollte uns wirklich zum Nachdenken anregen und zeigen, was alles unseren Lauf beeinträchtigen kann. Ein göttlicher Charakter bedeutet nun einmal, dem alten Menschen, dem Ego, der Selbstsucht abzusagen und immer mehr in diesem liebenden Gehorsam den Geboten Gottes gegenüber, ein zu schwenken. Anstatt wie Schiffe in der Wüste sollen wir eben dann Schiffe des Lichtes Gottes für die Welt sein. (Matt 23:24).
Das hebräische Wort für Kamel heißt auch „gamal“ und beinhaltet die Bedeutung von“ geben, versorgen, jemand etwas leihen oder Gunst erweisen, ihm/ihr etwas schenken“. Das Kamel gibt sich selbst, in den schwierigsten Umstände und transportierte die Lasten der Anderen.
So müssen wir uns wirklich fragen, ob wir die Früchte des Geistes in dieser Welt reflektieren, gerade wenn wir unter starkem Druck sind. Und ob du deine Familie tatsächlich in Sicherheit und ohne Kompromisse leiten kannst.
Vielleicht noch ein netter Seitengedanke von Matthäus 3, 4. Johannes trug Kleider aus Kamelhaar. Er trug also Kleidung eines unreinen Tieres, das zudem sogar noch einen schlechten Atem hat, wie wir es live erleben können.
Ein heiliger Mann in unheiliger Kleidung?
Johannes zeigt uns, durch die Wahl seiner Kleidung, dass er sich sehr wohl mit dem durchschnittlichen Menschen auf eine Stufe stellt. Er will keine königlichen Kleider für seine egoistischen, snobistischen Ziele. Solche Menschen überheben sich sehr schnell über den Anderen. Und somit dürfen wir uns auch darüber klar sein, dass auch unsere Kleidung durchaus wichtig ist und zeigt, wie mein Ego und mein Selbstbewusstsein, die Meinung über mich selbst reflektiert wird.
Zeige ich lieber meine Position und meinen Reichtum oder wirklich Nächstenliebe?
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