Paraschas-
Biblische Wochenlesung
EINFÜHRUNG
In der Tora, den fünf Büchern Mose, die wichtigsten Bücher des AT (zusammen mit den Propheten) für die Juden, genauso wie für die Christen in der Bibel, als die Gesamtheit von Altem und Neuen Testament, gibt es sehr viel zu lernen. Es sind nicht nur spannende Geschichten und inhaltsreiche Briefe, sondern es sind sehr viele Schlüssel und Prinzipien in diesen verschiedenen einzelnen Büchern der gesamten Bibel verborgen.
Viel Freude somit bei diesen wöchentlichen Gedanken !!!
Nach Sukkot also im Oktober beginnt ein neuer Jahreskreislauf der Parashalesung
DIE PARASHAS DES BIBLISCHEN KREISLAUFS
2022 BIS 2023 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unseren Buchshop (Vitamine Teil 1)
Die Druckausgabe des zweiten Teils (Vitamine Teil 2)
DEN ZWEITEN JAHRESKREISLAUF 2023 BIS 2024 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unserem Buchshop: Vitamine Teil 3
(Teil 4 ist noch in Arbeit, erscheint demnächst)
Neunte Wochenlesung - Vayeshev "und er wohnte" |
18.12.2024, 18:57
1.Mose 37,1 – 40,23; Psalm 106+107; Ruth 1-4; Amos 2,6–3,8; Micha 6,8; Matthäus 1,18-25; Römer 8,18–39
Starten wir diese 9te Wochenlesung mit einer kurzen Zusammenfassung, die wir in einzelnen Kapiteln schon teilweise in den vorherigen beiden Jahren beleuchten konnten. Die Geschichte von Josef und seinen... mehr
Achte Wochenlesung - Vayishlach "und er ging/schickte/sandte" |
15.12.2024, 18:23
Teil 2
Jetzt erneut zum Thema Träume, das wir in Vitamine 3 Teil 2 schon intensiver ausgearbeitet haben. Wir müssen verstehen, dass Träume unsere Realitäten, Notwendigkeiten, Nöte, Bedürfnisse abdecken. Aber immer... mehr
12.12.2024, 18:35
1. Mose 32,4-36,43; Psalm 119,89-176; Ri 10-21; Obadia 1:1–21; Eph. 4:1–32; Apg. 11-15; Matthäus 2,13-23+ 5,23 + 24
Diese Woche geht es um Wiederherstellung. Wir hatten die Geschichte von Esau und Jakob schon letzte Woche kurz auf der Agenda. Die Versöhnung war kurz. Versöhnung und Wiederherstellung sind noch nicht... mehr
Siebte Wochenlesung - Vayetzei "Und er verließ/ging los/floh" |
10.12.2024, 15:51
Teil 2
Jetzt erneut zum Thema Träume, das wir in Vitamine 3 Teil 2 schon intensiver ausgearbeitet haben. Wir müssen verstehen, dass Träume unsere Realitäten, Notwendigkeiten, Nöte, Bedürfnisse abdecken. Aber immer... mehr
07.12.2024, 17:04
1.Mose 28,10 – 32,3; Maleachi 1,1–2+7; Richter 1-9, Hosea 12,13-14,10; Römer 9,6–29; Apg. 6-10; Psalm 119,1-88; Johannes 1:43-51; 4,1-26+1,43-51; Epheser 4,1–32
Es geht in dieser Woche u.a. um Konflikte. Konfliktmanagement zwischen Brüdern könnte man sagen. Die Kurzzusammenfassung dieser Parascha umfasst die Geschichte Jakobs, nachdem er von den vermeintlich... mehr
Sechste Wochenlesung - Toldot "Generationen"
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28.11.2024
1.Mose 25,19 – 28,9; Jes. 1,12; Psalm 1+2+5; Jos. 13-24; Maleachi 1,1–2,7; 1.Samuel 20,18-42; Lukas 21,1-4; Hebr. 12,14-17; Matthäus 10,21-38; Apg. 1-5; Eph. 5,25-28+32+33; Röm 9:6–29
In Vitamine 1 und 3 lesen wir einiges über die Grundvoraussetzung für diese Wochenlesung „Generationen“ oder auch „Nachkommen, Geschichte, Genealogien. Alles Wörter und Übersetzungen, die mit dieser Lesung zu tun haben. Das Hebräische Wurzelwort von „toldot“ ist „yalad“ und bedeutet eigentlich „etwas zur Geburt bringen“. Im Teil 2 erfahren wir dann noch etwas mehr über die hebräische Urbedeutung der Worte.
Wir befassen uns nochmals mit dem wichtigen Thema der Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Hier an Hand von Rebekka und den Zwillingen.
Aber generell gilt dies für alle Projekte und Geschichten.
Es liegen jede Menge Prinzipien und Schlüssel, gerade in dieser Lesung. Nur sind sie sehr verborgen und meist nicht so schnell offensichtlich, wie vieles in der Bibel, mehrere Ebenen und Tiefen hat.
Wir lesen in 1. Mose 25,22 bis 23 von den Zwillingen, die letztlich zwei Nationen im Mutterleib Rebekkas, starteten. Das Ganze fühlt sich aber für Rebekka wie Krieg an. Die Unruhe und der Kampf, den sie spüren muss, veranlasste sie Gott zu fragen. Dann verstand sie, dass der Gottes Plan vorsah, dass der jüngere Sohn Jakob, auch in diesem Fall, der Sohn des Bundes sein sollte. Jakob heißt nicht nur Fersenhalter, sondern im Urhebräischen auch der Erste, der herauskommen soll. Derjenige, dem eigentlich der erste Platz gehört. Derjenige, der den anderen an der Ferse hält und ihn wieder zurückzuzieht, damit er der Erste sein kann. Der Krieg und die Differenzen, die die beiden hatten, zeigt sich auch in der Äußerlichkeit ihres Aussehens. Esau völlig behaart und rot und ist der Jäger und „Wildmann“ und Jakob, der sanftere, nachdenkliche Denker und Philosoph.
Der Krieg im Mutterleib, zwischen dem menschlichen Fleisch, also unseren Wohlergehen, unseren Wünschen etc, repräsentiert durch Esau und das wir im Allgemeinen leben und der geistigen Perspektive durch Jakob zeigt uns hier noch viel mehr.
Nämlich die Unterschiedlichkeit unserer eigenen Natur.
Das wird uns auch im Leib Christi und bei den Juden in der Nachfolgeschaft bei Josua so deutlich. Die Tatsache, wer der Bessere ist, wer der Erste ist, recht hat etc führt immer wieder zur Spaltung und Trennung. Und das obwohl beide Teile vom selben Nährboden d.h Mutterleib und einer Plazenta genährt wurde.
Uns ist es einfach nicht klar, dass wir aktiv gegen unsere so fleischliche Gesinnung und Denkweise, wie uns das Paulus klar macht und uns auch dazu auffordert, dies zu verändern, vorgehen müssen.
„Kommt heraus aus Babylon“ hat genau damit zu tun. Ägypten steht für Gefangenschaften und Sklaverei. Aber Babylon steht sehr wohl in der damaligen Zeit für Überfluss, für Wohlergehen, Bequemlichkeit. Aber gleichzeitig eben auch Vielgötterei, Selbstsucht und Götzendienst in schlimmster Form.
Wir erkennen aber auch dass jeder der Beteiligten einiges durch diese Schwanger schaft zu lernen hatte. Was z.B hatte Rebecca zu lernen: a) 2 Jungs werden 2 Nationen b) sie werden sich bekriegen, also Rivalen sein c) einer d.h der Ältere Esau ist letztlich schwächer als der andere Jakob, der GOTTES Plan entspricht und den Segen haben soll d) der Ältere wird letztlich dem Jüngeren dienen.
Esau muss auf die harte Tour lernen, dass das leibliche Wohl nicht das Ende und Ziel für ein Leben sein kann. Man verliert oft zuviel. Er das Erstgeburtsrecht, dass er so sorglos weggibt. Esau und bedingt sicher auch Isaak dienen lieber dem eigenen Wohl und was die Welt so zu bieten hat. Esau lernt allerdings nicht, denn später hat er bewusst zwei heidnische Frauen als seine Ehefrauen wählte und beiden Elternteilen damit viel Kummer bereitet. Die beiden haben den Eltern viel Grund zur Bitterkeit gegeben!!! Hier haben wir den Beginn von Bitterkeit bei Eltern durch Ungehorsam und bewusste Rebellion der Kinder (1.Mose 26,34+35).
Wir lernen: Esau war bedeckt mit Haaren, Jakob nicht. Das Geheimnis um diese Art der Bedeckung und ihren Sinn ist tiefer.
Wie bei Abraham und Sarah, die beide das H als Namensänderung bekamen und damit eine Erhöhung durch Lebensreife, erlebten Auch Esau und Jakob Namensänderungen.
Esau wurde Edom und Jakob wurde Israel.
Wenn wir nun die beiden unterschiedlichen Naturen des Menschen in sich selbst nehmen, können wir erkennen, dass sowohl die sündige Natur des Menschen mit Verrat, Verkauf von Geburtsrechten etc einem Edom, einem Esau entsprechen. Sein Körper und seine fleischlichen Gelüste, sein Ego und sein Stolz. Die eigentlich fleischliche Seele des Menschen, während
Israel den anderen Teil – den erneuerten Menschen – reflektieren würde. Den geistigen Menschen, der in Demut wandelt und JHWH mit ganzem Herzen dienen will.
Dieser Krieg herrscht auch heute noch in uns selbst und geht im grösseren Stil dann zwischen Nationen weiter. (Röm 9,10-12)
In dieser Parascha lesen wir zum ersten Mal über Geburtsrechte und der Bedeutung des Erstgeburtsrechts.
Das ist im Allgemeinen, die rein menschliche fleischliche Natur des Menschen.
Sein Fokus liegt mehr auf der Welt, als auf dem geistig, philosophischen. Auf dem Hier und Jetzt und nicht auf irgendwelche Gedanken von Nachlass und Erbe, um die nächste Generation zu versorgen. Geistiges in sich, ist nicht wichtig. Zumindest nicht so sehr, wie das leibliche Wohl. Und Isaak ist bedauerlicherweise auch kein gutes Vorbild. Denn er liebt das, was ihm Esau bringt mehr, und geht den gleichen Weg wie sein Vater, als es zu einer Hungersnot kommt. Er zieht ins Land der Philister. Hier entdeckt und öffnet er zwar die Quellen seines Vaters wieder, aber vergisst Gottes Plan, dass eigentlich der Jüngere, also Jakob, der eigentliche Erbe der Segnungen ist, und will den Älteren segnen.
Wir erkennen also in dieser Lesung vier besondere Themenbereiche.
Die Heiligung, Heiligkeit und Unverletzlichkeit der Ehe.
Dass wir Frieden nicht zu jedem Preis suchen und schließen soll(t)en.
Die Gefahr fremde Kleider, in diesem Fall Esaus Kleider der „Haarigkeit“ wegen, zu imitieren und zu tragen
Die Eltern zu ehren
Zu 1.
Sie ist ohne Zweifel die fundamentalste Grundlage für Beziehung und ein wichtiges Bild für das Ebenbild Gottes und Seine Herrlichkeit. Wir sehen das im Garten Eden und auch am Berg Sinai, als der Heiratsantrag in Form der zehn Gebote und die Antwort ist Volkes Israels „Wir werden es tun“, folgte.
Dann können wir das als „Bild vom Hochzeitsmahl des Lammes“ sehen, als der Messias und seine Braut für immer vereint werden, erkennen.
Paulus macht uns in Epheser 5,25 bis 28 sehr klar, dass der Bräutigam und Ehemann besondere Verantwortungen hat. Vor allem soll er seine Ehefrau lieben.
Er macht ebenfalls im Epheser 5,32 bis 33 klar, dass das Ganze deshalb so wichtig ist, weil es Ursache und Wirkung hat. Denn wenn der Ehemann seine Frau liebt, dann wird sie ihn auch respektieren, was für den Mann besonders wichtig ist.
Aber seine Aufgabe ist es auch, dass er versorgt (Josua 5,15). Es geht um das Geschenk der Ernte, der Heilung und der Freundschaft mit dem Heiligen Geist der uns begleitet. Wir sind eigentlich ermächtigt, im Sieg auf dieser Erde zu laufen.
Dann sollte der Mann schützen und immer zur Hilfe kommen.
Gleichzeitig wissen wir natürlich, dass uns, in und mit Christus, eine große Schar von Engeln, zur Seite stehen. So wie die Armee Gottes, Josua immer zur Hilfe kam, wird ER auch zu unserer Hilfe kommen.
Der Bräutigam präsentiert voller Stolz seine Braut, als nicht nur die Einzige, sondern in Einheit stehende, die keine Angst und Furcht kennt, weil sie seine tiefe Liebe um- fassend erfahren hat. (1.Johannes 4,17 bis 19).
Die Braut antwortet ihm deshalb auch mit tiefem Respekt, weil sie diese umfassende Liebe auch spüren kann. (1.Joh 5,2 bis 4).
Leider folgt die Geschichte von Isaak und Rebekka dem Muster von Abraham und Sarah. Der Ehemann soll schützen, versorgen und seine Braut und Ehefrau voller Stolz der Welt zeigen, repräsentieren und sie nicht mit emotionalen Wunden, Verletzungen und Ablehnung im Regen stehen lassen. Wenn z.B. Worte des Verrates und der Täuschungen, den Status von Sarahs und Rebekkas herunterdrücken. (1. Mose 26,6 + 7).
Eigentlich sind diese beiden Frauen, in dieser Geschichte, die Sieger, als sie weiter-hin ihren Ehemann respektieren, so wie Gott es von ihnen verlangte und erwartete. Auch wenn sie innerlich zutiefst verletzt sind. Dadurch werden sie zu den Vorbildmüttern der Nation.
Zu 2.
Isaak bleibt sein ganzes Leben lang im Land Kanaan. Er zieht zwar einmal ebenfalls nach Gerar ins Land Abimelechs, dem König der Philister. Aber nach einer Weile werden die Palästinenser bzw. Philister, auf den Reichtum und die Segnungen, die Gott auf sie legt, eifersüchtig und bitten ihn zu gehen. Obwohl er wegzieht, verfolgen ihn die Philister/Palästinenser weiterhin. Sie wollen auch die neuen Quellen, die Isaak gegraben hat, wie zuvor, als sie nach dem Öffnen der Quellen, die von seinem Vater gegraben Brunnen, von ihnen besetzt wurden.(1. Mose 26,20 bis 21).
Erst nach einer Weile gibt es Frieden, als Abraham und der König entscheiden, dass es Zeit für Frieden wäre. (1.Mose 26,28). In der langanhaltenden Unterhaltung versucht Isaak zu verstehen, warum plötzlich dem Philister-König der Friede so wichtig ist. Interessanterweise können wir nicht lesen, dass Isaak diesen Frieden zugestimmt hatte, sondern nur, dass er wählte, von ihm wegzuziehen. (1.Mose 26,26 bis 29). Ein solcher Eid wäre nämlich mit dem Fluch verbunden, dass derjenige, der ihn bricht, diesen Fluch abbekommt.
Wir müssen uns ganz klar darüber sein, dass Menschen, die voller Hass sind, und deren Taten Zerstörung, Raub etc. zeigen, immer auch mit Täuschung und Lüge arbeiten, die dahintersteht. Deshalb kann es in solchen Fällen keinen Friedensvertrag geben. Ohne Busse und Wiederherstellung können wir nicht gemeinsam die Straße der Integrität und Wahrheit gehen. Sonst tragen auch wir die negativen Konsequenzen.
Wir können also keinen wahren Frieden haben, wenn beide Parteien kein gemeinsames Verständnis haben, was wahrer Shalom wirklich bedeutet.
Denn Friede ist nicht nur ein Wort oder ein emotionales Gefühl.
Friede ist ein ganzes Konzept, das nur funktionieren kann, wenn beide Parteien wahrlich auch in dieser Harmonie leben möchten.
Wir können das aktuell wieder an den Friedensverhandlungen sehen. So wie es auch in der Vergangenheit schon durch viele verschiedene Friedensinitiativen offensichtlich wurde. Auch mit einem Waffenstillstand. Denn meistens ist die Entscheidung, unter diesen Umständen Frieden zu suchen, meist nur eine vorübergehende, zeitliche Lösung war, bis eine der Parteien, sich wieder neu arrangieren, neu verstärken, oder neu mit Waffen versorgen kann, um dann doch wieder in den Krieg zu ziehen. Wenn solche Anstrengungen, Frieden um jeden Preis zu erzielen, ohne wirkliche Integrität erfolgen, werden wir leider viel zu schnell wieder herausfinden müssen, wann die nächsten Raketen nach Israel abgeschossen werden.
Mit großem Jubel wird der aktuelle Waffenstillstand zwischen Hisbollah und Israel gefeiert. Aber wir dürfen uns nicht der Täuschung hingeben. Das dicke Ende muss leider gemäß der Bibel noch kommen.
Zu 3.
Auch Jakob zieht Kleider der Täuschung an. (1. Mose 27,15+16). Wir wissen bereits seit dem Garten Eden, dass Kleidung eine besondere Bedeutung hat.Adam und Eva hatten zuerst ein Lichtkleid, mit noch allen Tugenden an, das sie vom HERRN, der sie selbst bekleidet hatte, bekamen und die noch „auf und in ihnen lagen“.
Kleidung hat in der Bedeutung und in Gottes Planung etwas mit Bedeckung und Abdeckung zu tun. Sie können aber durchaus auch den Mangel von Intimität zwischen zwei Parteien zeigen, wie in dem Fall, als das Lichtkleid verschwand und Gott ihnen dann neue Kleidung aus Fell machen musste.
Wir lesen, dass auch später, als Gott die Leviten angewiesen hatte, als levitische Priester in richtiger Kleidung zu erscheinen, wenn Sie den Tempel oder die Stiftshütte betreten wollten. Die Leviten, als Stamm, waren für die Arbeit an der Stiftshütte abgesondert. Aber sie wurden nur Priester, wenn sie auch die Kleidung der Priester trugen.
Wir haben heutzutage viel zu wenig die Bedeutung jedes einzelnen Kleidungsstücks, das ein Priester zu tragen hatte, begriffen. Sie sind heute nach wie vor gültig!! Diese Lektionen sind so verborgen und nicht gelehrt worden, dass wir oftmals mit den falschen Kleidern erscheinen. Deswegen lesen wir auch in Matthäus 22, dass diejenigen, die mit den falschen Kleidern zur Hochzeit des Lammes kommen, wieder herausgeworfen werden.
Auch Jakob machte einen schweren Fehler mit der Kleidung, als er seinem Sohn Josef viel zu früh diesen bunten Mantel gab, der ihn als Lieblingssohn offenbarte. Josef selbst war noch viel zu unreif und hatte kaum Charakter, um mit einem solchen Potenzial, das durch die Bedeutung eines solchen Mantels ausgedrückt wurde, zu laufen.
Zu 4.
Auch als Jakob dann, auf den Rat Rebekkas hin, die falschen Kleider zur Täuschung anzog, um letztlich darzustellen, dass die anstehende Segnung Jakobs, doch ihm bereits im Mutterleib vorgegeben war, dass er diesen väterlichen Segen, den Isaak nun Esau geben wollte, doch für ihn wäre. Aber es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Jakob seinen Vater nicht geehrt hatte. Er hat ihn getäuscht.
Keine gute Ausführung des Gebotes „ehre Vater und Mutter“, das schon am Sinai gegeben worden war. Wie das im Einzelnen zu erfolgen hat, ist auch innerhalb der Kultur und der Zeit, in der wir leben, zu interpretieren.
Wir können auch nicht lesen, dass Jakob wirklich Busse getan hatte.
Aus diesem Grund hat er deshalb, gemäß Ursache und Wirkung, diese seine Täuschung, dann auch selbst erleben müssen.
Er wurde, in Labans Auftrag, von Lea durch Laban getäuscht, als er eigentlich Rachel heiraten wollte.
Dass er von Laban vielfach wegen seines Lohnes getäuscht wurde, als es wiederrum um Rachel geht.
Von seinen eigenen Söhnen: Simon und Levi, wurde er getäuscht, als es um die Beschneidung der Männer in Sichem geht. Auch hier war eine Frau, nämlich seine Tochter Dina die Ursache.
Er wurde von seinen zehn Söhnen getäuscht als sie vorgaben, dass Josef getötet worden wäre.
Wir sehen also, mit welcher Klarheit und Deutlichkeit wir, Täuschung, Betrug, List, Arglist, Tücke, betrügerische Handlungen, falsche Verdrehungen, Falschheit generell zum Thema haben.
In der Schlussfolgerung können wir festhalten, dass es unser Ziel sein muss, diesen alten, betrügerischen Menschen in uns, zu kreuzigen. Dass wir uns intensiv mit unserem eigenen EGO, der Selbstsucht und mit allem, was damit zu tun hat, beschäftigen müssen. Es ist nicht der Erfolg oder die Besserwisserei und Selbstgerechtigkeit, der Erste und Beste sein zu wollen, der uns antreiben darf, oder sollte. Wir müssen jede Idee, jeden Gedanken und Konzepte von solchen falschen Interpretationen, unserer eigenen Wünsche, im Spiegel für unsere Nachbarn, entfernen.
Wir müssen uns nicht nur vornehmen, sondern auch ausführen, nicht immer etwas darstellen zu wollen und Masken zu tragen, von dem was wir gar nicht sind.
Es ist wichtig, dass wir authentisch und real sind. Wir müssen also ein reines Öl d.h den Heiligen Geist für die Menora, die wir sein sollen, haben. D.h. nicht vor dieser Welt, durch unser Leben etwas anderes darstellen und gut dastehen wollen.
Nur dann können wir eine wahre Hinterlassenschaft, ein wahres Erbe an die nächste Generation weitergeben.
Wir haben nun eine Reihe von sehr schwerwiegenden Konsequenzen, bei einem Leben voller Täuschung, gesehen.
Wir wissen mittlerweile, dass es auch einen Unterschied zwischen einem Vermächtnis und einer Hinterlassenschaft, gegenüber einer Erbschaft/ einem Nachlass gibt. Auch wenn beides als Erbe verstanden wird.
Ich kann zum Beispiel durch harte Arbeit Vermögen anhäufen und damit ein Erbe in Form von Finanzen und Vermögen hinterlassen.
Aber viel zu oft gibt es auch Geschäftsleute, Pastoren und andere Leiter, die am Ende ihres Lebens keine wahren Erben und Nachfolger, ihres geistigen Legats vorzuweisen haben.
Das Beispiel von Abraham und Isaak, zeigt, dass deren Leben in vielen Punkten demselben Muster folgten, als sie z.B. in Zeiten der Dürre zu den Philistern flohen, und auch beide ihre Frauen entehrt haben.
Ein geistiges Vermächtnis aber bedeutet, dass die nächste Generation, also Isaak, in der Familienberufung, weitergehen würde und vielleicht der Vater dies sogar noch erleben darf.
In zwei Aspekten ist Isaak tatsächlich weiter.
Erstens gräbt er die Quellen des Vaters wieder aus und hat dabei dieselben Herausforderungen mit den Hirten der Philister und trifft leider auch dieselben falschen Entscheidungen. Aber er macht weiter und gräbt auch eigene Quellen. Wenn wir genauer lesen, entdecken wir, dass er die zwei Quellen „Rechovot“ und eine weitere „Beersheva“, die er ausgrub, nannte. Dort baute er auch einen Altar auf, um den Bund Gottes zu bestätigen. (1. Mose 26,22 bis 25).
Der zweite Punkt liegt in der Tatsache, dass Abraham zwar das verheißene Land betrat, dann wieder ging, um später zurückzukehren, während Isaak dieses Land nicht mehr verlassen hatte. Abraham war in der Lage die Vision weiter zu geben, und den tiefen Wunsch auf die Verheißungen Gottes zu bauen, an Isaak weiterzugeben. Auch wenn dieser dann noch eine Weile unsicher durch die Gegend wanderte, hatte er dann ab einem bestimmten Zeitpunkt den Fokus auf diese Hinterlassenschaft gelegt,
Auch in der Haftara, also der ergänzenden prophetischen Lesung für diese Woche, sehen wir die Idee der Falschheit, Verdrehtheit und der Täuschung.
Es geht in Maleachi 1,14, darum, wer die besten Herden hat. Aber statt eines hochwertigen Opfers, ein minderwertiges Opfer zu bringen. Dadurch wird indirekt klar gemacht, dass wer ein minderwertiges Tier opfert, sich zwar an den Buchstaben des Gesetzes, also im Legalismus/einem Ritual, hält, die Gebote einhält, aber die Herzenshaltungen, mit welchen wir diese Opfer bringen, total verdreht sind, denn sie versuchen zu täuschen. Lesen wir dazu Jesaja 1,12.
Diejenigen, die wirklich Intimität mit Gott suchen, wollen immer bei ihm in seiner Gegenwart in seinem Tempel sein und werden mit großer Freude, das Beste, was Sie haben, heraussuchen, um es dem Herrn darzubringen.
Es ist auch eine falsche Gesinnung zu denken, dass derjenige, der größere Opfer gibt, auch die schwergewichtigeren Bedeutungen hat, oder dass es unterschiedlicher schwere Grade von falschem Tun und Täuschung gäbe.
Aber Täuschung, Arroganz und Stolz werden immer von unserem Verhalten bedeckt. Yeshua zeigt uns das ganz deutlich, als er den reichen Mann richtet, als dieser seine Opfer, so betonte. (Lukas 21,1 bis 4). Meistens denken wir nämlich, dass Legalismus/ Rituale und Gesetzlosigkeit kontrovers sind. Tatsache ist, dass beides außerhalb von Gottes Königreich und seinem Tempel und damit dem Lager ist. Beides ist unrein und unheilig. Es bedingt immer Legitimationslügen, die uns massig Flüche einbringen, wie wir dies bei den 7 Flüchen, die von den Feinden Israels auf die Juden gelegt wurden, zeigen. Gemäß Arthur Burk sind das der Aramäer, der Moabiter, der Midianiter, der Philister, der Kanaaniter, der Jotamfluch und als letztes der Ammoniter Fluch sind.
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Fünfte Wochenlesung - Chayei Sarah "Das Leben Sarahs" |
26.11.2024, 06:33
Teil 2
Jetzt kommen wir zu einem anderen Teil der Lesung. Der Ankunft der Braut. Der Hintergrund dazu war 1. Mose 24,62 + 63. „Isaak lief auf dem Felde, als er aufsah und Kamele herankommen“. Diese Karawane brachte... mehr
22.11.2024, 17:34
1.Mose 23,1-25,18; 1. Könige 1,1-31; Psalm 22+40+41; Jos. 1-12; Matt 8:19-22; Luk 9,57-62; Johannes 4,3-14; 1.Petr. 3,1–7
Wir haben nun schon einiges über Sarah und Rebecca in dieser fünften Woche durch die letzten zwei Kreisläufe gelesen. Der Inhalt der Wochenlesung wäre also: Tod und Begräbnis von Sarah Den Kauf der... mehr
Vierte Wochenlesung - Wajera "Und es erschien" |
18.11.2024, 17:33
Teil 2
Lass uns in diesem zweiten Teil nur einen Satz aus der aktuellen Lesung herausgreifen, um einmal zu sehen, was wir darin alles an versteckten Infos finden können. Der Vers wäre in 1. Mose 21,33 + 34. Abraham... mehr
14.11.2024, 17:43
1.Mose 18,1–22,24; Psalm 113+114+115; Hiob 32- 42; 2.Könige 4,1-37; 2.Petr.2,4-10; Hebr. 6:13-20; Lk. 16-20+ 17,28-37;
Wir gehen weiter in den Wochenlesungen mit Abraham, der für Sodom und Gomorrha Fürbitte leistet und der drei Engel, die im Eingang von Abrahams Zelt in der Hitze des Tages erschienen. Die alten jüdischen... mehr
Dritte Wochenlesung - Lech Lecha "Zieh hin! / Geh für dich" |
12.11.2024, 19:00
Teil 2
Wir haben bereits über einige Punkte von göttlicher Leiterschaft gesprochen. Das Konzept Gottes für göttliche Leiterschaft, um gute, weise und noch auszubildende Attribute und Charaktereigenschaften zu... mehr
11.11.2024, 16:33
1.Mose 12,1–17,27; Jes. 40,27–41,16; 16: Apg 7,1-8; Röm 3,19-5,6; Gal 3,15-18; Kolosser 2,11-15; Mat 1,1–17; Johannes 8,51-58
Der Wechsel vom Alten ins Neue, das Überqueren in unbekanntes Land Wir haben bereits in den letzten zwei Jahren über das Leben von Abraham und Sarah berichtet. Nachzulesen in... mehr
Zweite Wochenlesung - Noach "Noah" |
31.10.2024, 14:55
1.Mose 6,9 – 11,32; Jes. 54,1-55,5; Psalm 104+105; Hiob 11-21; Luk. 1,5-8+ 3,23-38+ 6-10; 2.Petr. 3,3-14; Jakobus 3,13-17 +4,4+5
Wir endeten letzte Woche mit der ersten Wochenlesung Bereschit damit, dass Adam und Eva aus dem Garten Eden, wegen ihrer schweren Sünde des Ungehorsams und der Rebellion, der Angst, der Scham und so vieles... mehr
Erste Wochenlesung - Bereschit „Im Anfang“ |
29.10.2024, 14:48
Teil 2
Zusammenfassend können wir also in diesem zweiten Teil sagen, dass diese Wochenlesung die Schöpfungsgeschichte des Universums umfasst. Die Rolle und das Mandat der Menschheit über alle Tiere, Fische, Vögel,... mehr
27.10.2024, 16:54
1.Mose 1,1-6,8; Psalm 33+88+89; Hiob 1-10; Jesaja 42,5-43,10; Luk 1-5; Johannes 1,1-17; Off 21:1-5
Überall in der Welt und immer am Schabbat beginnt jetzt, durch das Einsetzen der Thora(rolle), und damit eines neuen Jahreskreislaufs wieder die erste Wochenlesung im ersten Mose 1:1. Aber auch die... mehr