Paraschas-
Biblische Wochenlesung
EINFÜHRUNG
In der Tora, den fünf Büchern Mose, die wichtigsten Bücher des AT (zusammen mit den Propheten) für die Juden, genauso wie für die Christen in der Bibel, als die Gesamtheit von Altem und Neuen Testament, gibt es sehr viel zu lernen. Es sind nicht nur spannende Geschichten und inhaltsreiche Briefe, sondern es sind sehr viele Schlüssel und Prinzipien in diesen verschiedenen einzelnen Büchern der gesamten Bibel verborgen.
Viel Freude somit bei diesen wöchentlichen Gedanken !!!
Nach Sukkot also im Oktober beginnt ein neuer Jahreskreislauf der Parashalesung
DIE PARASHAS DES BIBLISCHEN KREISLAUFS
2022 BIS 2023 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unseren Buchshop (Vitamine Teil 1)
Die Druckausgabe des zweiten Teils (Vitamine Teil 2)
DEN ZWEITEN JAHRESKREISLAUF 2023 BIS 2024 FINDEN SIE HIER!
Als Druckausgabe in unserem Buchshop: Vitamine Teil 3
(Teil 4 ist noch in Arbeit, erscheint demnächst)
Neunte Wochenlesung - Vayeshev "und er wohnte" |
18.12.2024, 18:57
1.Mose 37,1 – 40,23; Psalm 106+107; Ruth 1-4; Amos 2,6–3,8; Micha 6,8; Matthäus 1,18-25; Römer 8,18–39
Starten wir diese 9te Wochenlesung mit einer kurzen Zusammenfassung, die wir in einzelnen Kapiteln schon teilweise in den vorherigen beiden Jahren beleuchten konnten. Die Geschichte von Josef und seinen... mehr
Achte Wochenlesung - Vayishlach "und er ging/schickte/sandte"
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12.12.2024
1. Mose 32,4-36,43; Psalm 119,89-176; Ri 10-21; Obadia 1:1–21; Eph. 4:1–32; Apg. 11-15; Matthäus 2,13-23+ 5,23 + 24
Diese Woche geht es um Wiederherstellung. Wir hatten die Geschichte von Esau und Jakob schon letzte Woche kurz auf der Agenda. Die Versöhnung war kurz.
Versöhnung und Wiederherstellung sind noch nicht dasselbe.
Interessanterweise wurde in Vitamine 1 die Herzenshaltung Jakobs mit Sicherheitsdenken beschrieben. Letzte Woche dagegen auch mit Erkenntnis, seines falschen Tuns. Beides ist richtig und es kann noch mehr Auslegungen geben, die sich ergänzen und deshalb nicht falsch sind, sondern verschiedene Aspekte und Blickwinkel der Situation berücksichtigen. Wichtig ist, dass wir nicht richten und verurteilen, sondern die versch. Perspektiven sehen und für uns umsetzten können.
Sein Verhalten Lea und den gemeinsamen Kindern gegenüber, das erneut sehr viel Eifersucht und Neid schürte, bleibt jedoch absolut falsch und verletzend. Wenn wir die Auslegungen und Kommentare aus Vitamine 1 und 3 dazu gelesen haben, könn te man meinen, dass es für diese Parasha nichts mehr zu sagen gibt.
Und doch, auch wenn wir wissen, dass die Geschichte mit Jakob, der Labans Hausgemeinschaft verlässt, startet und der nach 20 Jahren mit seinen 2 Frauen und seinem ganzen Haushalt und seinem Vermögen geht, um endlich ein eigenes Lebens starten zu können, zieht sich doch durch die ganze Geschichte die TÄUSCHUNG.
Täuschung zwang Jakob letztlich zur Flucht zu Laban, nur um von diesem getäuscht zu werden. Und das schon in der Hochzeitsnacht, die er mit Rachel verbringen woll te. Aber tatsächlich geht die Geschichte viel tiefer, nämlich in JHWHs Absicht Jakob so zu gebrauchen, wie ER es eigentlich geplant hatte. Dazu musste Jakob zuerst „zurecht gestutzt“ werden. Geläutert, von all seinen Sünden und schlechten Charaktereigenschaften, damit dieser sein Ziel, sein Geburtsrecht, seine Bestimmung finden und erfüllen konnte.
Wie steht es da bei uns?
Wir haben schon früher gelesen, dass wir diese Läuterung, diese Beschneidung der Herzen selbst auch brauchen. Wir kennen die Schriftstellen und zitieren sie, aber lassen wir es auch zu, wirklich durch diese Schleifprozesse zu gehen oder weichen wir doch lieber aus und murren, wenn es nicht so klappt wie wir es uns wünschen, vorstellen und dann auch erwarten. Leider werden viele Erwartungen oft zu Enttäuschungen, weil wir uns selbst darüber getäuscht haben und den HERRN nicht dazu befragten.
Enttäuschungen aus (Selbst)täuschungen herauskommend, sind ein riesiges Thema in unserem Seelenleben. Meist ziemlich unbekannt und verdrängt. Meist unbearbeitet und versteckt. Im Unterbewusstsein. Dort arbeitet alles aber fleißig weiter. Nur ohne unsere Kenntnis.
Gehen wir weiter mit Jakobs Lebensweg. Nun ab Kapitel 32.
Es ist schon erstaunlich, dass uns der Text sagt - So ging Jakob seiner Wege und der Engel des HERRN traf ihn. Als Jakob sie sah, sagte er – dies ist das Lager Gottes. (1.Mose 32,1+2)
Warum scheint das so bedeutend? Weil es der erste Schritt Jakobs zurück in das verheißene Land seiner Vorväter ist. Dorthin hatte ihn der HERR berufen.
Hier stellt sich auch für uns dieselbe Frage für unser Leben:
Wie und wann gehst du zurück in das Land deiner Vorväter?
Welches Land ist das überhaupt?
Welche Wurzeln hast du?
Gehörst du vielleicht sogar zu den 10 verlorenen, weil vor vielen tausend Jahren vertriebenen Stämmen Israels?
Wenn du den Wegen unseres HERRN, dem Gott Israels folgen willst, dann hast du auch den tiefen Wunsch, die Wahrheit der Tora, der Bibel und wie sie zusammenpassen, herauszufinden.
Du gehst damit aber auch automatisch zurück ins Land deiner Vorväter, weil sie dir eine Vorlage liefern können. Ob gut oder schlecht.
Wir müssen immer mehr begreifen, dass unser bisheriges Leben sehr viel mit Täuschung und Verführung zu tun hatte, ohne dass es uns bewusst war oder vielleicht auch noch ist.
Die Wenigsten haben schon Predigten über Erbe, Geburtsrechte und ihr geistiges Erbe gehört. Das bedeutet nicht, dass du nicht auch Segnungen erfahren hast. Ganz und gar nicht. Aber da gibt es weit mehr.
Es geht nicht nur um die Tatsache, dass Gott über dich wacht, wenn du dich für IHN entschieden hast und, dass ER Engel abgestellt hat, die dich schützen sollen.
Auch für uns ist es wichtig, zu erkennen, dass wir in einem konstanten geistigen Krieg sind, und geschützt werden müssen. Aber auch diesen Schutz in Anspruch nehmen sollen. Es ist nicht einfach nur ein Automatismus, sondern ein aktives Tun im Glauben.
Immer, wenn wir tiefer in die Grundlagen unseres Glaubens einsteigen wollen, ist das für den feind eine Gefahr, und er wird versuchen dich zu attackieren, weil er eine lebendige Beziehung zu deinem Schöpfer verhindern möchte.
Er möchte dich lieber in einem falschen Gottesbild, falschen Jesusbild, falschen Bild des Heiligen Geistes, also im religiösen Geist und damit in religiösen Strukturen festhalten. Die scheinen doch auch sicher. Aber geben dir weder Kraft noch andere Möglichkeiten, die dir durch dein Wiedergeburtsrecht im Bund mit Jesus Christus von Nazareth auch zustehen würden.
Yeshua aber, unser König, ist die ultimative Macht und Kraft, also allmächtig.
Das müssen wir dem feind immer wieder vor Augen und vor die Nase halten.
Gott kontrolliert die ganzen Situationen, unseren Ein- und unseren Ausgang und NICHT wir. Diese Abhängigkeit von unserem Schöpfer, missfällt sehr vielen Menschen. Sie wollen unabhängig sein. Diese Art von Unabhängigkeit ist aber auch eine verdeckte und versteckte Art der Rebellion und damit des Ungehorsams. Meistens sind wir uns nicht bewusst, dass hier, in dieser Tiefe unseres Egos und unserer Selbstsucht, solcher Unabhängigkeitswille ent- und besteht. Hier wurzelt meist Narzismus und das aus den verschiedensten Gründen.
Und Jakob, um zurück zu unserer Wochenlesung zu kommen, hat genau das auch proklamiert. (1.Mose 32,6 + 7).
Wir bleiben viel zu sehr und viel zu gern in Kontrolle. Der Kontrollgeist gehört u.a zu Isebell, der Himmelskönigin. Wir wollen all unsere Entscheidungen frei treffen. Wir denken, wir treffen sie frei, und können gar nicht erkennen, wie sehr wir manipuliert werden.
Wir lesen hier, dass Jakob überall Engel sieht, und dass dies das Lager des Herrn ist. Aber sofort, wenn es unruhig wird, wenn es Stress gibt, fällt er wieder in seine alten Verhaltensmuster zurück. Seine alte menschliche Natur ergreift sofort die Oberhand, und er versucht sich, in irgendeiner Weise, seinen Weg aus der Situation heraus zu manipulieren.
Die Macht der Manipulation, die wir selber nutzen ist immens. Manchmal manipulieren wir uns z. B durch eigene gefangene Kinder oder gespaltene Personenanteile, wenn man sich mit dem Thema ein wenig auskennt, sogar selbst. Hier käme wieder Hochsensibilität mit hinein, wo solches viel schneller und leichter passiert. Und wieder einmal sind wir uns dessen nicht bewusst.
Somit sind wir uns auch unserer eigenen Herzensmotive oft nicht bewusst, weil wir sie nicht kennen. Wir denken so oft, dass wir dies in einer guten Art und Weise und aus den richtigen Motiven in unserem Handeln, auch für den anderen tun. Und doch sind so viel andere Motive hinten dran, die wir völlig ignoriert, vergessen, verdrängt haben. Aber die uns, in unseren aktuellen und zukünftigen Aktionen, sehr wohl beeinflussen.
Die Vergangenheit bestimmt die Zukunft. Auch wenn wir in der Gegenwart leben wollen. Wir müssen das mitberücksichtigen.
Fragt euch doch bitte selbst, wie oft ihr ähnlich wie Jakob agiert und reagiert?
Wie oft wir tatsächlich eine Begegnung oder eine wunderbare Erfahrung mit Gott gemacht haben und fallen doch wieder in unsere alten Zweifel und Unsicherheiten zurück, sobald es schwierig wird, und Probleme auftauchen?
Wie wenig gehen wir ins Gebet, um auch nach Wurzeln zu fragen.
Überlege dir ruhig einmal in Ruhe, wie oft du hier schon in der Weise Jacobs gehandelt has? Das braucht ein wenig Zeit aber es gibt dir einen besseren Überblick über deine Verhaltensweisen. Diese Art von Verhaltensweise und diese Art von Denken, muss Gott aufdecken dürfen, um es dir zu zeigen, damit es überwunden und erneuert werden kann.
Das ist eine Charakterschulung und der möchten wir uns so gerne entziehen
Der Charakter in uns: „mich irgendwie, einigermaßen gut, durch das Leben zu manövrieren“, oder im „ ICH, mich, meiner, mir – HERR segne alle vier- Modus -das haben wir in vielen Jahrzehnten zu meinem Vorteil geübt und gelernt.
Wir wollen aus eigener Kraft die Dinge in Existenz bringen und dabei kann es sehr schnell passieren, dass wir unseren Weg mit (in)direkter Gewalt und Kraft, bei eigentlich verschlossenen Türen, durchbrechen wollen. Gelegentlich auch mit Jähzorn, Ärger, Wut und einigem mehr.
Jakob musste lernen, die Instruktionen und Anweisungen des HERRN überhaupt einmal zu erkennen, dass er IHM dann aber auch folgen kann und soll und die Führung und Leitung JHWHs für sein Leben zu überlassen.
Wie schnell hat sich der Geist der Angst über Jakob breit gemacht, als er von Esau hörte.
Wie oft ist dies bei uns der Fall?
Sobald eine schwierige Problematik auftaucht, behindert Widerstand und oder Ablehnung unseren Weg, wird es unschön und wir werden gestresst, überfordert und fürchten uns.
Warum hat Gott in seinem Wort so oft sagen müssen, gerade auch im Buch Joshua, bei der Eroberung der Berufung in das verheißene Land: „Fürchte dich nicht!!“
Wir alle kennen diese Bibelstellen und übertragen sie nicht auf unsere aktuellen Lebenssituationen. Es ist uns gar nicht erlaubt, dass wir uns fürchten sollen oder dürfen, dass diese Angst und gar Panik unser Leben durcheinanderbringt.
Denn GOTT ist mit uns! Wer kann also gegen uns sein?
Wir alle kennen es und wenn wir dann doch in solche Situation kommen, ist alles vergessen. (2. Timotheus 1,7). Angst und Panik ist nicht von Gott.
Sondern Angst und Panik wird aus einem Mangel an Vertrauen, in den einzig wahren Schöpfer, der uns geschaffen, der die Himmel und die Erden geschaffen hat, entstehen. Oftmals durch einen ev nicht existenten Vater (ob gegangen und die Mutter alleinerziehend oder nicht wirklich anwesend, weil workoholig etc), bei dem sich nie Vertrauen bilden konnte. Diese Übertragung vom irdischen Vater (ev auch geistig übertragbar) auf den Himmlischen Vater ist fast normal, aber nicht nur ungesund sondern sehr schädlich.
Wie schnell vertrauen wir lieber einer Person, die uns schützen soll, wie eben auch dem Militär und anderen, anstatt uns immer und immer wieder gegenwärtig zu machen, dass unser Schöpfer, unser König, unser Yeshua, weit mehr Hilfe zur Verfügung hat, um uns zu schützen und zu verteidigen.
Aber das Aufbauen von Glauben und Vertrauen ist weit schwieriger, als wir uns das so vorgestellt haben. Vieles ist zu selbstverständlich geworden, aber deswegen noch lange kein Glauben, geschweige denn Vertrauen.
Es ist kein einfacher Satz, wenn wir hören, dass es gar keine Angst geben darf, wenn du deinen Gott deinen Schöpfer wirklich kennst und eine enge intime Beziehung zu ihm hast. Und doch ist es so und ER macht dir keinen Vorwurf daraus, denn ER kennt dich und die Umstände. ABER ER möchte dass wir uns dem d.h unseren Ängsten stellen und siegreich überwinden.
Denn keine Versuchung, keine Bedrängnis, keine Tests können dich dann wahrlich verunsichern, wenn wir das mehr und mehr in der Tiefe unserer Selbst verstehen. Und da müssen wir hin. Auf diesem Weg finden wir jedoch dann auch sehr viele Stolpersteine, sehr viele Blockaden, sehr viele Decken in unserem Herzen, in unserem Geist, in unserem Denken, die uns genau davon abhalten wollen.
Vorher (er)kannten wir sie nicht. Erst wenn wir uns auf den Weg machen, den Weg zurück in das Land der Vorväter, das mit dem Schöpfer selbst begann, werden wir so einiges bei uns feststellen müssen.
Schauen wir uns wieder unser aktuelles Vorbild Jakob, mit seinen Ängsten an.
Er spaltet seine eigene Gemeinschaft in zwei Lager. Angst wird uns immer voneinander trennen. Angst spaltet. Und das Schlimme ist dabei auch, es fängt bei dir selbst, in dir selbst mit Spaltung an. Spaltung in deiner Seele führt, (gerade auch, aber definitiv nicht nur bei Hochsensiblen) sehr schnell zu Bipolariät, DID d.h multiple Personenanteile, Depressionen, Burnout, Borderline und vielen anderen psychischen Krankheiten.
Schau um dich herum. Alle, die von Angst und Furcht übermannt sind, werden letztlich ihr und dein eigenes Lager spalten.
Angst ist dir ein dämonischer großer Geist, eine MACHT, mit vielen Unterabteilungen und nur einem Ziel: Spalte sie in kleinere Gruppen auf und erobere sie.
Der nächste Punkt ist die Leitung, die Führung, das Haupt durch Eifersucht und Neid auszuschalten. Nichts davon ist bewusst, weil wir so viel Unbewusstes haben, das uns kontrolliert und manipuliert. Wenn wir uns das nicht näher anschauen, sind wir eigentlich ein Spielball dieser Mächte und das ist das, was wirklich kontrolliert und nicht von Gott ist.
Im Gegenteil. Es trennt uns von der Macht, der Kraft und Liebe Gottes und bringt dich, in einen Status der Isolation und des Waisengeistes, weil dir dein himmlischer Vater fehlt. Aber ER ist EL SHADDAI, dein himmlischer, geistiger und doch so realer Vater und Mutter in EINEM, mit all deren Aufgaben, in sich selbst als GOTT.
Dort wo Du selbst nur auf Grund von Logik, und durch das was du sehen, fühlen, riechen kannst, also mit deinen äußeren Sinnen wahrnehmen kannst, da fühlst du dich sicher. Das ist aber die fleischliche Lebensweise, wie auch Jakob in dieser Situation unter Stress reagiert hat. (1.Mose 32,22 bis 32).
Wir wissen also, dass Jakob mit Gott gerungen hat. Aber wir wissen nicht warum? Warum war es notwendig mit dem Engel des Herrn zu ringen, und das die ganze Nacht hindurch?
Nehmen wir uns die Sachlage noch einmal vor: Jakob hatte das Lager gespalten und blieb auf der einen Seite des Jabbok. Er wusste nicht, dass der Engel des Himmels sich schon um Esau kümmerte, und sein Herz schon verändert war. Eigentlich sollte Jakob jetzt einen Segen auch durch Esau, der nun versöhnlich war, erleben.
Aber Jakob war wegen seiner Angst zurückgeblieben, und dachte aus eigener Kraft die beste Lösung gefunden zu haben. Dass er damit Lea und auch seine Kinder, die von Lea geboren waren, und die im zweiten Lager vorausgehen mussten, zutiefst verletzt hatte, hat er überhaupt nicht wahrgenommen.
Wir wissen, dass Jakob von Anfang an ein Erstgeburtsrecht hatte, das seiner Mutter Rebecca bekannt war. Aber er wollte die Abkürzungen nehmen und es auf seine Weise tun.
Der Herr wollte das aufdecken und sichtbar machen, damit ER es gemeinsam mit Jakob ausgraben und eliminieren könnte. Und somit haben die zwei miteinander gerungen. (1.Mose 32 22 bis 32). Jakob aber hatte JHWH nicht wirklich erlaubt, die Dinge für ihn in Gang zu setzen.
Aber wenn wir nur unseren eigenen Willen durchsetzen wollen, werden wir erfahren müssen, dass wir keine weiteren Segnungen bekommen. Zumindest nicht in dieser Weise, wie wir sie gerne hätten und auch nicht wie sie in GOTTES Augen möglich wären. Wir müssen uns wirklich dafür qualifizieren, könnte man sagen.
Diese Qualifikation hat mit der Überwindung der eigenen Ängste zu tun.
Dem HERRN von Angesicht zu Angesicht zu begegnen, und mit IHM zur ringen, um zu siegen, gehört sozusagen dazu.
Jakob durfte im Prinzip sogar den Fluss nicht überqueren und zum Hebräer werden, bevor er sich nicht mit sich selbst beschäftigt hatte, sich selbst hat spiegeln lassen, wie er auf verschiedene Situationen reagiert. In diesem Ringen zeigte sich der HERR, und zeigte ihm auch, wie verdreht seine, Jakobs, Sicht war. Vor allem auch, was das Leben anbetraf und Jakobs Erkennen seines Gottes.
Wir alle wissen, dass wir im Glauben und nicht im Schauen leben und laufen sollen, aber tun wir das wirklich, oder wissen wir es nur?
JHWH hatte Jakob gesagt, dass er zurück ins Land seiner Vorväter gehen soll.
ER hätte doch wissen sollen, dass Jakob dort auch Esau begegnen würde, oder zumindest könnte? Natürlich wusste der HERR das und ER wusste, welche Ängste hier noch tief in Jakob schwelten. Diese Reise hatte JHWH genau für Jakob vorbereitet, damit dieser lernt, Führung und Verantwortung zu übernehmen, damit er zu einer großen Nation werden kann.
Jeder kennt die Erfahrung, dass man einen Schritt zurück machen muss, um einen besseren Überblick zu haben, um dann zwei Schritte nach vorne gehen zu können. Und genau das hatte Gott für Jakob geplant. Auch heute trainiert er uns noch auf diese Weise. Jakob wurde somit nicht erlaubt, voranzugehen.
Nicht bis er nicht seine Vergangenheit aufgearbeitet hatte. Er hatte einen unerledigten Konflikt. Ein unerledigtes Trauma. Eine unerledigte Schuld. Er hatte seinen Bruder betrogen und war dann nicht mehr zurückgekommen.
Als Gläubige ist es uns nicht erlaubt, ohne Gottes Zustimmung, zum nächsten Level, zu gehen und wir müssen die Dinge mit unseren Geschwistern untereinander klären. Dabei spielt es keine Rolle, ob es geistige oder Blutsliniengeschwister sind.
Schauen wir uns deshalb mal Yeshua in Matthäus 5,23 + 24 an. Hier wird ein Prinzip aufgezeigt, das Gott Jakob trainierte. ER erlaubte Esau mit 400 Männern Jakob entgegenzugehen, Jakob damit zu ängstigen und ihm seine eigentliche Sünde und Esaus Stärke erkennen zu lassen. Das sollte ihn auch bezüglich seines Bruders in die Busse bringen.
Dieses Ringen mit dem HERRN war eigentlich dasselbe, als wenn du in tiefer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu JHWH, mit Gebeten und Unterordnung kommst, damit dieser für dich eintritt und für dich kämpft.
Als Jakob diesen Test bestanden hatte, fragte er den Engel um seinen Namen. Aber der HERR antwortete ihm, indem ER Jakob einen neuen Namen gab, was in der hebräischen Kultur auch bedeutete, dass ER ihm dadurch eine neue Natur, und eine neue Aufgabe und Berufung geben würde. Jakob hat sich dadurch qualifiziert, den Fluss zu überqueren, zum Hebräer zu werden. Aber das hat ihn gekostet. Der Herr hatte seine Hüfte so hart berührt, dass er nur noch für den Rest seines Lebens humpeln konnte.
Dieses Humpeln ist bedeutsam, weil Jakob jetzt nicht mehr länger schnell vorangehen konnte.
So zu humpeln bedeutete auch, dass du dich häufig auf etwas stützen musst, um voranzukommen.
Es bedeutet ebenso, dass andere meist schneller sind als du, und du dadurch immer wieder zurückgelassen oder hintenanstehen musst.
Und das war genau die Lektion, die Gott Jakob lehren musste. Um sich tatsächlich für seine wahre Berufung zu qualifizieren, musste Jakob sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und seine Schulden bezahlen. Der Preis war sehr wohl seine Stärke, seine Schnelligkeit, aber ev auch sein Wissen, seine Vernunft oder anderes auf zu geben oder hinten an zu stehen!!
Zudem musste er auch trainiert werden, um dem HERRN wahrlich und ehrlich zu sein, ohne auf seinen eigenen Verstand, seine eigene Intelligenz, und seine eigenen Pläne zu bauen. (Spr. 3,5 +6).
Das was Jakob hier lernte, müssen wir alle lernen.
Jakob war dadurch nicht mehr erlaubt, dem Herrn voran zu rennen oder zu laufen.
Es war ihm nicht mehr erlaubt, Entscheidungen auf Basis dessen, was er dachte, zu treffen und was er dachte, das richtig wäre zu tun, oder zu denken.
Er musste sich für jeden einzelnen Schritt auf Gott fokussieren, anlehnen
Unter allen Umständen, oder in allen Situationen, die auch Entscheidungen benötigen.
Er musste lernen, nicht mehr auf seinen eigenen Verstand und sein Wissen zu basieren und zu vertrauen, sondern anzuerkennen, dass GOTT, weil er, Jakob, in Seinem Lager war, voran gestell und der Kopf ist und er, Jakob JHWH so zu nehmen hatte, wie ER in Allem und Seiner Souveränität ist. Das Jakob nicht immer alles verstehen wird oder kann, sondern das Gehorsam, Loyalität, Vertrauen, Glauben die Säulen in seinem Leben und im Reich GOTTES sind.
ER ist allwissend, allumfassend und allmächtig.
Als Jakob diese Geschichte gelernt hatte, wurde sein Name verändert. Somit kam er aus der Isolation heraus, konnte den Fluss überqueren und tatsächlich in Richtung seiner Berufung und der Zielsetzung seines Lebens gehen, um diese ganz zu entdecken.
Von Anfang an war das Gottes Plan. So wie er das auch für uns plant.
Schauen wir doch mal unsere eigenen Leben und unseren Lebensverlauf an, und vergleichen dies mit Jakob. Wir werden immer wieder Parallelen zu Stationen in Jakobs Leben feststellen müssen.
Jeder ist gerufen von Zeit zu Zeit, wenn er die letzten Prüfungen bestanden hat, erneut den Fluss zu überqueren, um zu einem höheren Level, auf eine höhere Ebene der eigentlichen Berufung hinauf zu steigen. Aber dazu müssen wir uns mit unserer Vergangenheit und unseren Fehlern der Vergangenheit, auseinandersetzen.
Wenn ich das ignorieren, verdrängen oder ausblenden will, wenn wir die leise Stimme des Heiligen Geist wegdrängen, kann und werde ich gründlich versagen. Wie oft warnt uns der Heilige Geist, etwas nicht zu tun, oder in irgendeiner Weise nicht den Weg zu gehen, und wir tun es doch, weil wir glauben, es besser zu wissen.
Dieser Ungehorsam bringt uns dann in solche Schwierigkeiten, dass wir damit sehr zu kämpfen haben, und mit Gott weiter ringen müssen. Erst wenn ich all diese Zwischenschritte auch absolviere, kann ich auch mit meiner Familie wieder vereint und versöhnt werden, so dass ich weiter innerhalb meiner Berufung, auf der einen Seite des Flusses vorankommen kann.
Gott interveniert immer wieder in unserem Leben. Aber nur zu unserem Besten.
ER wünscht sich, dass wir unser volles Potenzial in IHM und durch IHN ausarbeiten und erfüllen, weil er uns auch für diese bestimmte Zielsetzung einsetzen möchte.
Im einen oder anderen Punkt, und bei bestimmten Zeitpunkten, sind wir wie Jakob und manche würden sogar in ihrer Personalität, ihm ein wenig ähnlicher stehen als andere. Aber um noch näher, intensiver und intimer in Gottes Nähe, durch unser Leben und unsere Berufung zu kommen, muss ich zuerst den Geist der Furcht /Angst und Bitterkeit herausbringen, um letztlich einen neuen Namen, den ER allein uns gibt, zu bekommen. Jakob war aus einem bestimmten Grund mit einem neuen Namen Israel ausgestattet worden, und wir bekommen denselben Namen, denn es bedeutet ja: „diejenigen, die mit dem Herrn gerungen haben, um dann mit dem Herrn zu regieren“.
Keiner kann diesen Fluss, in seine Berufung, in sein Erbe, in sein Geburtsrecht hineinkommen, bevor er sich nicht selbst spiegeln lässt. Jeder muss seine Vergangenheit genau betrachten und damit auch Gott, in gewisser Weise, von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Die einzige und richtige Weise mit ihm zu regieren, ist mit IHM zu ringen.
Ringst du mit dem Herrn über etwas? Genau jetzt!! Sehr gut.
Dann erst wirst du in dein verheißenes Land, mit einem neuen Namen hineinkommen dürfen. Frage IHN, was er möchte, dass du durch all diesen Ringen und Kämpfen lernen sollst. Vergleiche es mit der Vorlage der hiesigen Geschichte von Jakob.
Lern es! Verstehe es! Lebe es!
Diese Ausführungen, zusammen mit meinen eigenen Leben, und meinen eigenen Erkenntnisse bekam ich von Jim Staley. Er hat mich in meinem Werdegang in den letzten Jahren immer wieder begleitet. Und es ist erstaunlich, wie oft sich unsere Erkenntnisse kreuzen, ergänzen und für mich immer besser und tiefer wurden.
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